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April 03, 2023
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Die Geschichte des Gesundheitswesens ist eine faszinierende Reise, die von sich weltweit entwickelnden Modellen geprägt ist. Von antiken Heilpraktiken bis hin zu modernen Einrichtungen spiegelt die globale Geschichte gesellschaftliche Veränderungen, medizinische Fortschritte und Bemühungen um einen allgemeinen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung wider.
Die durchschnittliche Lebenserwartung im Mittelalter war bei 35-40 Jahren. Wenn ein Mensch heutzutage ein solches Alter erreicht, spricht man davon, dass er in der Blüte seines Lebens ist und die Hälfte seines Lebens noch vor sich hat. Nicht umsonst gibt es auch den Begriff “Midlife-Crisis”. Übersetzt bedeutet es die Krise der Mitte des Lebens. Man geht also davon aus, dass dieser Mensch mindestens 80 Jahre alt werden wird. Und so ist es auch: Die Menschen leben heutzutage knapp 80 Jahre.
Das liegt vor allem an der Entwicklung des Gesundheitssystems.
Erinnern wir uns doch mal daran, wie in Geschichtsbüchern oder historischen Romanen die Krankenbehandlung beschrieben wurde:
Eigentlich ist es erstaunlich, dass überhaupt die inneren Organe und entsprechende Operationen erforscht wurden, denn im Mittelalter war der tote Körper heilig und das Aufschneiden eines Menschen nach seinem Tod war gleich der Blasphemie.
Umso dankbarer sollten wir für unsere jetzigen Möglichkeiten sein.
Dennoch hatte die Medizin die größte Entwicklungskurve erst in den letzten knapp hundert Jahren. Die Röntgenstrahlen zum Beispiel wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland entdeckt. Bis dahin war es nicht möglich, ohne weitere Anomalien das Innere des Körpers zu erforschen. Von CT oder MRT war man damals weit weg.
Noch in den 1950ern war es nicht selbstverständlich, dass im Operationssaal jeder Millimeter steril sein muss. Medikamente wurden weiterentwickelt. So kann man heute Krankheiten wie Tuberkulose mit Antibiotika heilen, während es früher in den meisten Fällen ein Todesurteil war. Und wenn man früher den ganzen Bauchraum für eine Operation aufschneiden musste, gibt es heute minimalinvasive Methoden. Dabei gibt es nur kleine Einschnitte in der Bauchdecke für die laparoskopischen Geräte und der Patient behält nur kleine Narben, die kaum zu sehen sind und zusätzlich ist der Heilungsprozess auch noch schneller.
Und auch die Arzt-Patienten haben sich über die vergangenen Jahrzehnte und auch Jahrhunderte geändert. Wie schon beschrieben, konnte sich im Mittelalter nicht jeder einen Arzt leisten. Heutzutage ist der Weg zum Arzt für die Menschen in Europa etwas Selbstverständliches. Früher gab es auch nicht in jedem Dorf einen Arzt, sodass man teilweise stundenlang warten musste, bis er eintraf. Es war nicht mal ansatzweise vorstellbar, dass ein Arzt jedem Bürger zur Verfügung stehen wird.
Unsere Realität sieht so aus, dass wir teilweise nicht mal mehr aus dem Haus gehen müssen, um einen Arzt zu sprechen. Es gibt mittlerweile viele Online-Ärzte, die ihre Dienstleistungen auf dem World Wide Web anbieten. Der Weg zum Arzt wird einem dadurch so weit wie möglich erleichtert: Man bucht online einen Termin und verbindet sich per Video mit dem Arzt. Und so kann man von seinem eigenen Sofa aus dem Arzt seine Beschwerden schildern oder mit ihm einen Behandlungsplan besprechen und gegebenenfalls nachjustieren.